(aus der Ordnung der DPSG)
Das Gesetz der Pfadfinderinnen und Pfadfinder und das Versprechen sind Methoden, um die Haltung von Mitgliedern der DPSG in einer verständlichen Form auszudrücken.
Das Versprechen fordert vom einzelnen Mitglied die Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung. Auf diese Zusage hin erklärt die Gruppe der jeweiligen Altersstufe bzw. die Leiterrunde ihre Verpflichtung, das neue Gruppenmitglied auf seinem Weg zu begleiten und nach Kräften zu unterstützen.
Mit dem selbstgestalteten Versprechen erklärt das Mitglied die Ziele seines pfadfinderischen Lebens gegenüber sich selbst und seiner Gruppe. Damit bejaht das Mitglied seine Zustimmung zu den Zielen seiner Gruppe, des Verbandes sowie der internationalen Pfadfinderbewegung.
One world one promise
Pfadfinderversprechen im Stamm Scheuburg
„On My Honour, I promise that I will do my best to do my duty to God and to the Queen, to help other people and to keep the Scout Law.“ Bei Sonnenaufgang am 1. August 2007 begrüßten 40.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf dem Weltjamboree in England mit diesen Worten das zweite Jahrhundert der Pfadfinderbewegung. Hundert Jahre zuvor hatte Baden-Powell mit diesen Worten das erste Pfadfinderlager auf Brownsea Island eröffnet. Es ist der Original-Versprechenstext, den unser Gründer formuliert hat. Pfadfindergesetz und Versprechen gehören zur Pfadfinderischen Methode, über die sich Pfadfinder auf der ganzen Welt definieren (WOSM-Charta). In der DPSG haben wir uns von einem festen, vorformulierten Text gelöst. Mit dem selbstgestalteten Versprechen erklärt das Mitglied die Ziele seines pfadfinderischen Lebens gegenüber sich selbst und seiner Gruppe. (Ordnung der DPSG)
Wir versprechen etwas, dem eigenen Alter und Entwicklungsstand angemessen, wofür wir uns besonders einsetzen wollen und was uns wichtig ist. Dabei erklärt die Gruppe im Gegenzug das Gruppenmitglied, das sein Pfadfindervesprechen ablegt, nach Kräften zu unterstützen (ebd.). Es ist also ein besonderer Moment im Leben der Gruppe.
Mitten unter uns ist Jesus Christus. Denn beim Versprechen geht es immer darum, sich selbst weiterzuentwickeln und etwas für andere zu tun. „Duty to Self“ und „Duty to Others“ heißen zwei von drei Prinzipien der Weltpfadfinderbewegung (WOSM-Charta), die dabei umgesetzt werden. Oder anders: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie Dich selbst.“ (Mt 22,39)
Unser Pfadfinderverprechen hat also eng mit diesen beiden Geboten zu tun, die Jesus uns gab. Im ursprünglichen Versprechenstext von 1907 heißt es „I will do my best to do my duty to God“. Das ist das dritte Prinzip: „Duty to God“. Damit wären wir auch beim dritten Gebot, das Jesus uns gab: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.“ (Mt 22,37)
Beim Versprechen wird vielleicht am deutlichsten pfadfinderische Spiritualität greifbar: Es geht um Gemeinschaft (koinonia), um Zeugnis geben von dem, was einem wichtig ist (martyria), um den Einsatz für andere Menschen (diakonia) und um einen feierlichen Moment in der Gruppe (liturgia). Ich bin überzeugt, dass Jesus Christus in unserer Mitte ist, wenn wir Scheuburger unser Versprechen feiern.
(aus der Festschrift zum „SCHEUBILÄUM – 75 Jahre DPSG Stamm Scheuburg 2009… Mehr als eine Gute Tat!“)