90. Geburtstag unseres Stammesgründers

Heribert Jopen JPG Heute ist der 12. Oktober. Für uns Scheuburger direkt doppelt ein besonderer Tag: Geburtstag unseres Stammesgründers und Gründungstag unsers Stammes.

Heribert Jopen

Unser Stammesgründer, Heribert Jopen, wurde am 12. Oktober 1921 in Rheydt geboren. Im Rheydter Stadtteil „Scheuburg“ war er der Kopf der lokalen Jugendbande, die sich nach ihrem Stadtteil die „Scheuburger“ nannten.

1934 kam er und seine engsten Freunde auf die Idee, dass sie ja eine Pfadfindergruppe gründen könnten. Sie hatten durch das Unglück der Düsseldorfer Pfadfinder in Liedberg zum ersten Mal von Pfadfindern gehört und waren seitdem neugierig, was denn Pfadfinder seien.

„Pfadfinder? Dat kütt doch uus England?“

So lauteten die Bedenken. Im Nazi-Deutschland war eine solche „nicht-deutsche“ Jugendbewegung verdächtig. Pfadfinder waren in Nazi-Deutschland seit dem 17. Juni 1933 verboten und die Pfadfindergruppen und -verbände vom NS-Regime aufgelöst worden. Nur die damals noch junge Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG – gegründet 1929) durfte weiter existieren, weil sie durch das Reichskonkordat als Teil der Katholische Jugend geschützt war.

12. Oktober 1934: Gründung des Stamm Scheuburg

Allen Bedenken und Gefahren zum Trotz setzte Heribert Jopen sich durch: Am 12. Oktober 1934 wurde der DPSG Stamm Scheuburg gegründet. Da die Scheuburger sowieso viel Kontakt mit der Pfarre Sankt Josef hatten – einer der Mitbegründer war der Sohn des Küsters – war es fast selbstverständlich, dass sie eine katholische Georgspfadfindergruppe, also einen DPSG-Stamm, gründeten und so zunächst auch durch das Konkordat geschützt waren. Als „Chef des U-Wesens“ führte er die Scheuburger sogar noch weiter, als die Nazis dann auch die katholischen Jugendgruppen verboten haben (die DPSG wurde am 06. Februar 1939 endgültig verboten). Die Scheuburger machten weiter im „Untergrund“ als „U“-Gruppe im Widerstand gegen das Regime. Heribert Jopen wurde dann eingezogen und musste als Soldat in den Zweiten Weltkrieg, wo er ein Bein verlor. „Der Alte“, wie der Stammesfeldmeister im Stamm Scheuburg genannt wurde, bekam nach dem Krieg 1945 von der britischen Militärregierung eine Lizenz – die Erlaubnis eine Pfadfindergruppe zu betreiben – und baute den Stamm wieder auf. Markant bleibt er wohl als der Stammesfeldmeister mit dem Holzbein in Erinnerung.

Heribert Jopen starb am 17. September 2003 kurz vor seinem 82sten Geburtstag.